Leichtathletik: Unsere vier Mehrkämpferinnen haben ihren Wettkampf bei den Deutschen Meisterschaften heil überstanden und blicken auf ein erfahrungsreiches Wochenende zurück. Nach den mit viel Sonnenschein geprägten Wettkämpfen der letzten Wochen, trafen die Vier im Süden jedoch auf harte Kontrastbedingungen. Die Corona-Schutzmaßnahmen umfassten ein mehrseitiges Pflichtenheft und strenge Hygienemaßnahmen, diese ermöglichten aber überhaupt erst die Deutsche Meisterschaft, die mit beiden Jugendaltersklassen, der U23 sowie der Hauptklasse der Männer und Frauen an insgesamt drei Tagen entsprechend umfangreich über die Bühne gebracht werden wollte.Mit hohen Erwartungen waren Finja, Janina, Katha und Paula nach Vaterstetten bei München angereist. Unter den genannten Bedingungen konnten sie mit vielen Bestleistungen glänzen, auch wenn nicht alles nach Plan lief. Glänzen konnte besonders Finja in der wU20, die ein tolles Gesamtpaket zeigte. Dafür, dass sie über sehr lange Zeit durch Höhen und noch mehr Tiefen ging, zeigten sich ausgerechnet im turbulenten Corona-Jahr bei Finja helle Lichtblicke. Im Training lief nicht alles rund und dort auch mal Momente von Selbstzweifel aufblitzten spürte Finja, dass der Moment und die Gelegenheit günstig war und der Sprung ins vermeintlich Ungewisse besser gemacht werden sollte.Doch der Reihe nach. Samstag. Der Temperatursturz von 15° von Freitag auf Samstag einschließlich Regen konnte die vier zu Beginn ihrer Veranstaltung mal so gar nicht aus dem Konzept bringen, denn bereits bei der ersten Disziplin legten direkt alle Vier eine neue Bestzeit über die 100 m-Hürden hin. Paula (U23) lief mit 14,75 Sekunden Saisonbestleistung, Finja (U20) unterbot nach drei Jahren wieder die 16 Sekunden (15,89) und packte ebenfalls und zusätzlich eine neue persönliche Bestleistung ein. Bei den Frauen verbesserte sich Janina knapp aber nicht weniger eindrucksvoll auf sehr schnelle 14,17 Sekunden während Katha die Bombe platzen ließ und sich um ganze drei Zehntel auf 14,53 Sekunden verbesserte. Über der letzten Hürde ließ sie sogar noch Raum für Verbesserungen – für das nächste Mal. Auch beim Kugelstoßen holten Katha und Finja neue Bestweiten, Katha knackte erstmals mit 11,00 und 11,02 m gleich zweimal die 11er-Marke, Finja folgte dicht mit 10,82 m (pB) und auch bei Janina sprang noch eine Saisonbestweite heraus. Katha freute sich danach erneut zusammen mit Paula über eine Saisonbestleistung beim Hochsprung und nochmals richtig aufdrehen tat Kahta beim 200 m Sprint; sie setzte ein Zeichen und verbesserte sich mit 25,17 Sekunden um vier Zehntel.
Auch Finja holte sich eine neue Saisonbestzeit ab und steht jetzt bei 26,23 Sekunden und verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um acht Zehntel.Der zweite Tag. Er hätte besser beginnen können, ausgerechnet beim Weitsprung blieb noch Luft nach oben bzw. nach vorne bei den blau-weißen, so dass hier leider viele Punkte liegen blieben. Der Speerwurf reihte sich in der gleichen Liga ein, doch von ‘Kopf in den Sand’-stecken war keine Spur: die 800 m wurden bei windigen Verhältnissen schnell abgespult. Allen voran: Katha, die in ihrem Lauf mutig an die Spitze ging und dafür aber auch alle Verfolger in ihrem direkten Windschatten mitschleppte. Katha lief ein kluges Rennen und vor allem hielt sie ihr schnelles Tempo. Ihre Durchgangszeit von 1:09 war schon klasse und wie sie die Verfolgerin hinter sich behielt war schön anzusehen und auch die zweite Runde war mit 1:08 beeindruckend. Die beschritt allerdings auch nur noch sie und ihre direkte Verfolgerin, der Rest des Feldes kam nicht mehr hinterher. Ihre Zeit von 2:17,28 gipfelten in einer neuen Bestzeit mit einer Verbesserung von über zwei Sekunden. Auch Janina lief wieder mit 2:17,95 ein schnelles Rennen und Finja im Bereich ihrer Saisonbestzeit. Paula konnte souverän ihre Bestzeit bestätigen (2:22,96).Stolz durften sich die Frauen (es zählt Paula aus der U23 bei den Frauen mit) in der Mannschaftswertung auf dem zweiten Platz präsentieren! Katha verbesserte ihre Leistung im Siebenkampf um 140 Punkte auf nun 5207 Zähler und belegte Platz 13, Paula (U23) kam auf 4900 Punkte und Janina belegte mit 5580 Punkten Platz 6 der Frauen. Wie im Vorjahr war wieder auf Finja verlass, die nach einem endlosen Auf und Ab der letzten Jahr nun ihre Wettkämpfe erfolgreich beenden konnte und sich sich mit guten 4502 Punkten bei der wU20 belohnen durfte. Vor allem ihre konstanten Leistungen bei den letzten Wettkämpfen und zahlreichen Bestleistungen bei dieser DM lassen einerseits beruhigt aber auch gespannt in die Zukunft blicken.Ein ganz großes Lob nicht nur zu euren Leistungen bei der diesjährigen Mehrkampf-DM. Die Bedingungen waren für alle Athleten und Athletinnen 2020 alles andere als einfach. An ein normales Training war seit März kaum mehr zu denken, alternative Lösungen mussten gefunden aber auch befolgt werden. Unter diesen Umständen eine solche respektable Leistung abzurufen zeigt, welch hohe Leistungsbereitschaft und Motivation von den Athleten ausgeht.
Jens
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